CSS test

Tim | 11 Nov 2015

Phantastische Tierwesen und was wir über sie wissen

Der letzte Harry Potter-Film hat schon mehr als vier Jahre auf dem Buckel, das letzte Buch sogar über sieben. Seitdem lechzen Potterheads nach neuen Geschichten aus der Welt des Jungen, der überlebte. Und neue Inhalte gab es durchaus, etwa in Form von Beiträgen auf Pottermore oder interessanten Tweets von JK Rowling. Nicht zu vergessen die Ankündigung des Theaterstücks Harry Potter and the Cursed Child, das die Geschichte von Harrys Sohn Albus Severus erzählt. Und doch, und doch … Irgendwie war das nicht, was sich die Fans wünschten. Nämlich eine große neue Geschichte, auf die jeder Zugriff hat – im Gegensatz zum Theaterstück, das nur in London aufgeführt wird.

Im November 2016 ist die Zeit des Wartens endlich vorbei, denn dann startet mit Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind eine komplett neue Filmtrilogie in Rowlings magischer Welt. Auch wenn das gar nicht mehr so lange hin ist, uns erscheint die Wartezeit unerträglich lang. Also haben wir schon mal alle bekannten Infos zum Mega-Projekt zusammengetragen. Viel Spaß damit! 

Der Junge, der noch nicht lebt

Schaffen wir zunächst das Offensichtliche aus dem Weg: Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind hat nichts mit Harry Potter zu tun. Also es hat nichts mit dem Charakter zu tun, spielt aber in der gleichen Welt, nur eben lange vor Harrys Zeit in Hogwarts. Wer sich auf ein Wiedersehen mit lieb gewonnenen Charakteren gefreut hat, sollte sich in diese Richtung keine allzu großen Hoffnungen machen – der Film spielt in den 1920er Jahren!

Der neue Protagonist nennt sich Newt Scamander. Ein Name, der jedem eingefleischten Potterhead bekannt vorkommen dürfte. Es handelt sich um den Autoren des fiktiven Schulbuchs und Film-Namensgebers Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind. Die Lektüre ist seit dem Jahr 2001 nicht mehr nur für Hogwarts-Schüler erhältlich sondern auch für Muggel. In dem Lexikon werden diverse magische Kreaturen genauer beschrieben, dazu gesellt sich ein Vorwort von niemand Geringerem als Albus Dumbledore. Wie aber verfilmt man ein Schulbuch, das nach allen uns bekannten Regeln per Definition dröge sein muss? 

Keine Reise-Doku

Die erste Idee für die Verfilmung liest sich so: Wir begleiten den magischen Zoologen und Buchautoren Newt Scamander auf seinen Reisen durch die Welt. Werden Zeuge, wie er allerlei magische Wesen aufspürt, analysiert und katalogisiert. Ein naheliegender Gedanke, der durchaus seinen Reiz hat. JK Rowling hatte aber ganz andere Pläne für ihr allererstes Drehbuch! Wir fassen die Geschichte in aller Kürze zusammen, wirkliche Spoiler erwarten euch also nicht. Wenn ihr aber so gar nichts über den Film und seine Handlung wissen wollt … Moment, dann hättet ihr gar nicht erst diesen Artikel anklicken sollen. Machen wir also weiter:

Newt Scamander reist aus bislang unbekannten Gründen im Jahr 1926 nach New York. Bei sich trägt er eine alte Ledertasche, die alles andere als normal ist. Vom Prinzip erinnert sie stark an Hermines Tasche aus Die Heiligtümer des Todes, ist innen also größer als von außen. Allerdings ist Newts Variante so etwas wie die Pro-Version und von innen viiiel, viiiiiel größer als von außen! Tatsächlich trägt Newt eine ganze Sammlung seltener, gefährlicher und vom Aussterbenden bedrohter Tierarten darin mit sich herum. Es kommt, wie es kommen muss: Den Kreaturen gelingt die Flucht aus ihrem Leder-Gefängnis!

Wir vermuten, dass sich der Film die meiste Zeit – aber nicht ausschließlich – damit befasst, wie Newt die magischen Geschöpfe wieder einfängt. Auch wenn es so klingt, Newt Scamander ist nicht der einzige Held in Phantastische Tierwesen. Stattdessen erwartet uns ein ganzes Quartett an Hauptfiguren, namentlich Newt, Tina, Queenie und Jacob. Mehr zu den Charakteren später.

Amerikas dunkle Vergangenheit

JK Rowling betritt mit der geplanten Filmtrilogie echtes Neuland: Anstelle von Großbritannien verschlägt es uns dieses Mal in die Zaubererwelt der Vereinigten Staaten! Auch wenn Phantastische Tierwesen zu einer gänzlich anderen Zeit spielt als die Harry Potter-Romane, Fans dürften sich über den Standortwechsel freuen. Seit in Harry Potter und der Feuerkelch erstmals andere Zauberer-Kulturen thematisiert wurden, gab es viele Diskussionen und Vermutungen über die magische Parallelwelt in anderen Ländern.

Obwohl noch nicht allzu viel über Amerikas Zaubererwelt bekannt ist, steht schon jetzt fest, dass es große Unterschiede zu Großbritannien gibt. Das zeigt allein die ominöse Beschreibung von Entertainment Weekly, wo es heißt, dass die Zauberer in Amerika in großer Angst davor leben, von den Muggeln entdeckt zu werden. Das hat unter anderem geschichtliche Hintergründe, die wir aus der echten Welt kennen. Gemeint sind die berühmt-berüchtigten Hexenprozesse von Salem aus dem Jahr 1692. Hier wurden mehr als 200 Menschen der Hexerei beschuldigt, viele davon inhaftiert und unter Folter zu Falschaussagen getrieben. 20 angebliche Hexen wurden sogar hingerichtet!

Überhaupt ist mit den amerikanischen Muggeln scheinbar nicht gut Kirschen essen, das gilt auch für das frühe 20. Jahrhundert. Selbst in dieser halbwegs modernen Zeit existiert eine fanatische Anti-Magie-Gruppierung namens Second Salemers – angeführt von einer gewissen Mary Lou – die noch immer Hexen und Zauberer verfolgt. Völlig unklar ist, mit welchen Mitteln die Second Salemers gegen Zauberer vorgehen. Dennoch erwecken alle bisherigen Infos den Anschein, dass die Nichtmagier aus den Staaten eine echte Bedrohung für Zauberer sind. Das steht im krassen Gegensatz zu den meist eher trottelig bis hilflos dargestellten Muggeln in Großbritannien. Wo wir die ganze Zeit von Muggeln sprechen …

Die Sache mit dem N-Wort

Die Hexen und Zauberer aus den US of A haben einen ganz eigenen Begriff für nichtmagische Menschen: No-Maj! Das Wort ist weniger griffig als das Pendant Muggel, es schwingt fast etwas Düsteres mit. Was wiederum hervorragend zum gänzlich anderen Status der nichtmagischen Bevölkerung in den Staaten im Vergleich zu England passt. Für uns macht das durchaus Sinn, in den englischsprachigen Kulturen gibt es nun mal eigene Wortkreationen, die die eigene Kultur gewissermaßen widerspiegeln. Viele Potterheads hingegen waren regelrecht aufgebracht über das seltsame Kunstwort und machten ihren Unmut lautstark in Internetforen deutlich. Egal wie ihr es seht, wir denken: Lasst uns erst den Film abwarten und schauen, wie sich der neue Begriff atmosphärisch einfügt.

Das amerikanische Zaubereiministerium

Kommen wir zur Politik: Die amerikanische Zauberei-Regierung trägt den Namen Magical Congress of the United States of America, kurz MACUSA. Im Gegensatz zur Regierungsform in der echten Welt gibt es keine Unterteilung in Senat und Repräsentantenhaus. Die Regierung oder zumindest ein Teil davon logiert im berühmten Woolworth Building in New York. Diese Tatsache ist für sich genommen schon interessant, denn das Gebäude wurde zwischen 1910 und 1913 erbaut. Anders ausgedrückt: Als Newt 1926 nach New York kommt, ist das Woolworth Building ziemlich jung. Ob die Regierung noch recht frisch ist? Oder sind die Politiker schlicht vor kurzer Zeit umgezogen? Fragen, die der Film beantworten muss. Abgesehen davon wissen wir nichts über die Regierung der damaligen Zeit, wohl aber eine Kleinigkeit über die aktuelle MACUSA. Laut Pottermore ist der gegenwärtige Präsident der amerikanischen Zauberei-Gesellschaft ein gewisser Samuel G Quahog. Für den Film ist das nicht relevant, aber man kann’s ja mal erwähnen. Kommen wir aber zu den wirklich wichtigen Charakteren. 

Newton Scamander

Die Hauptfigur von Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind ist Newt Scamander, gespielt von Oscar-Gewinner Eddie Redmayne. Über seinen Charakter im Film ist nicht allzu viel bekannt, Entertainment Weekly beschrieb ihn als exzentrischen britischen Zauberer. Scheinbar interessiert er sich mehr für magische Wesen als für andere Menschen. Das klingt nach wenig, aber genau dafür haben wir ja Pottermore und enthusiastische Fans, die deutlich mehr Infos über den fiktiven Buchautoren zusammengetragen haben.

Newts voller Name lautet Newton Artemis Fido Scamander. Der magische Zoologe wurde mit dem Orden des Merlin zweiter Klasse ausgezeichnet, außerdem hat er seine eigene Schokofrosch-Karte – nach wie vor das beste Indiz dafür, ob jemand berühmt ist. Newt kam bereits sehr früh mit magischen Kreaturen in Kontakt, da seine Mutter Hippogreife züchtete. Nach seiner Zeit an der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberer – er landete übrigens in Hufflepuff! – schloss er sich dem Zaubereiministerium an. Hier arbeitete er zunächst in einem Büro, dass sich um die Verlegung von Hauselfen kümmerte, bevor er in die Abteilung für magische Tierwesen wechselte. Hier wurde er 1918 von Augustus Worme damit beauftragt, Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind zu schreiben. In den folgenden Jahren bereiste er also die Welt und katalogisierte alles, was ihm vor den Zauberstab lief. Veröffentlicht wurde sein Werk erstmals 1927, also ein Jahr nach seiner Ankunft in New York. Sein Buch wurde ein echter Bestseller und machte Newt zum ausgewiesenen Experten auf seinem Gebiet. Phantastische Tierwesen wurde regelmäßig aktualisiert und erschien Mitte der 1990er Jahre bereits in der 52. Edition.

Die weiteren Charaktere

JK Rowling und Co machen deutlich, dass Newt nicht die alleinige Hauptfigur des Films ist. Stattdessen bekommen wir ein ganzes Quartett, was ganz gut zu den bisherigen Harry Potter-Geschichten passt. Die vermutlich zweitwichtigste Rolle hat Porpetina „Tina“ Goldstein (Katherine Waterston), die für die amerikanische Regierung MACUSA arbeitet. Sie ist eine extrem fähige Hexe, wurde allerdings degradiert und genießt unter Kollegen keinen guten Ruf, weil sie sich für die falschen Leute eingesetzt hat. Klingt also nach jemandem mit Rückgrat, der versucht, das Richtige zu tun. Dann gibt es noch Queenie Goldstein (Alison Sudol), Tinas jüngere Schwester. Auch sie ist ersten Beschreibungen zufolge äußerst begabt, insbesondere was Legilimentik angeht. Ihr wisst schon, eine Art Gedankenlesen, so wie bei Vol–Tschuldigung … ihr-wisst-schon-wem. Komplettiert wird das Quartett durch Jacob Kowalski (Dan Fogler), der die vielleicht interessanteste Rolle innehat. Denn Jacob ist der erste nicht-magische Hauptcharakter in der Welt von Harry Potter! Der Muggel beziehungsweise No-Maj ist Fabrikarbeiter und aufstrebender Bäcker und kommt aller Voraussicht nach rein zufällig mit Newt Scamander in Kontakt. 

Derzeit wissen wir von mindestens drei weiteren wichtigen Figuren, auch wenn sich Details zu ihren Rollen in Grenzen halten. Den Anfang macht Graves, gespielt von Colin Farrell. Er ist ein mächtiger Auror des MACUSA und die rechte Hand des amtierenden Präsidenten. Mary Lou (Samantha Morton) hingegen ist die Anführerin der fanatischen Anti-Magie-Gruppierung Second Salemers, die alle Hexen und Zauberer auslöschen will. Wir sind gespannt, welche Fähigkeiten die Dame hat, damit sie überhaupt eine Bedrohung für Newt und Co darstellen kann. Last but not least gibt es noch ihren Adoptivsohn Credence (Ezra Miller), von dem wir nicht wissen, ob er ganz nach der Adoptivmami kommt oder eine andere Rolle ausfüllt.

Phantastische Tierwesen

In einem Film mit dem Titel Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind müssen zwangsläufig jede Menge spannende magische Geschöpfe auftauchen. Derzeit wissen wir von sieben Wesen, die aller Wahrscheinlichkeit nach einen Auftritt bekommen, einige davon sind bereits aus den Harry Potter-Büchern bekannt. Da wäre beispielsweise der Niffler, den Potterheads noch aus Hagrids Unterricht kennen. Zur Erinnerung: Niffler sind kleine niedliche Wühltiere, die in Erde eintauchen wie in Wasser und alles lieben, was glitzert und blinkt. Eddie Redmayne ließ sich gegenüber Entertainment Weekly zu dieser Beschreibung hinreißen: „Die beiden verbindet eine Hassliebe. Der Niffler treibt Newt in den Wahnsinn, gleichzeitig ist er ein wunderbarer Gefährte.“ Klingt fast nach einer Art Haustier … 

Dann gibt es noch die sogenannten Ashwinder, bleiche, schlangenartige Kreaturen. Sie entstehen, wenn man magisches Feuer zu lange und vor allem unbeaufsichtigt brennen lässt. Scheinbar ein sehr gefährliches Wesen, genau wie die Lethifolds. Diese sehen aus wie ein schwarzer Umhang, der über den Boden gleitet. Das klingt doof, ist aber nicht sonderlich witzig: Lethifolds ersticken ihre Opfer im Schlaf. Augureys hingegen sind einem Phönix sehr ähnlich, abgesehen davon, dass ihr klagenvoller Schrei auf Regen hinweist – oder den bevorstehenden Tod eines Charakters. Eins von beidem. Bowtruckle wiederum kennen wir schon, das sind Baumwächter, die sich optisch kaum von einem Ast unterscheiden. Fast langweilig und trotzdem irgendwie schön klingen die Crups, was letzten Endes von Zauberern gezüchtete Hunde sind, die an Jack Russel Terrier erinnern. Wie Hunde in der echten Welt gelten sie als enorm loyal. Bleiben noch die Wassermenschen, die seit Harry Potter und der Feuerkelch bekannt sind. Wir sind sehr gespannt, ob die Darstellung aus dem vierten Film bleibt – wir haben uns die Wassermenschen nach der Buchbeschreibung ja immer menschenähnlicher vorgestellt …

WhatsApp Start chat