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Jenny | 15 Nov 2019

Faszination American Horror Story

Im Jahr 2011 feierte die erste Staffel von American Horror Story (kurz AHS) ihre Premiere in den USA. Damit fiel der Startschuss für eine der erfolgreichsten Serien der letzten Jahre, die bis heute Fans auf der ganzen Welt zum Gruseln bringt und begeistert. Die Idee für dieses außergewöhnliche TV-Format stammt von Ryan Murphy und Brad Falchuk, die uns seitdem jedes Jahr passend zum Beginn der dunklen Jahreszeit mit einer Staffel „schocken“.

Bei mir persönlich dauerte es zunächst eine gewisse Zeit, bis ich auf die Serie aufmerksam wurde. Doch nachdem ich immer häufiger über Clips und positive Berichte im Netz gestolpert war, hatte mich die Neugier gepackt, und ich wollte unbedingt selbst mal reinschauen. Schon nach den ersten Minuten war für mich als bekennenden Horror-Fan sofort klar: Das passt, das wird MEINE Serie! Daran hat sich bis heute nichts geändert, meine Faszination für AHS wächst und wächst. Das liegt im Wesentlichen auch an gewissen Eigenschaften und Merkmalen, durch die sich „American Horror Story“ auszeichnet, und die sie – nicht nur für mich – zu etwas ganz Besonderem machen. Grund genug, im Folgenden auf diese einen genaueren Blick zu werfen.


Anthologie: Immer was Neues

Bei „American Horror Story“ handelt es sich um eine Anthologie-Serie. Das bedeutet, dass jede einzelne Staffel eine abgeschlossene Geschichte erzählt. Neues Setting, neue Charaktere, neue Handlung – es wird also definitiv nie langweilig. Zeitsprünge in der Handlung gehören allerdings in jeder Staffel dazu. Eine ordentliche Portion Horror ist bei dem Titel immer garantiert, wobei man ganz unterschiedliche Szenarien erlebt und verschiedene Ängste angesprochen werden. Es folgt eine kurze Übersicht der einzelnen Staffeln, aber keine ANGST – zu viel wird nicht verraten. ;-)

Staffel 1: „Murder House“

Im Mittelpunkt der 1. Staffel steht Familie Harmon, die eine nicht gerade einfache Zeit hinter sich hat. Vivien Harmon wird von ihrem Ehemann Ben mit einer seiner Schülerinnen betrogen, nachdem sie bereits eine Fehlgeburt zu verkraften hatte. Um ihre Beziehung zu retten, wollen sie einen Neuanfang versuchen und ziehen mit ihrer Tochter Violet nach Los Angeles in ein großes, altes Haus. Im weiteren Verlauf werden sie allerdings immer mehr mit der dunklen Vergangenheit und den Geheimnissen des Hauses konfrontiert. Als wäre das noch nicht genug, müssen sie sich zudem mit Nachbarin Constance und dem ein oder anderen ungebetenen Gast herumärgern.
Das klingt vielleicht nach einer dieser typischen Geisterhaus-Geschichten, wie man sie schon gefühlt tausendmal gesehen hat, aber keine Sorge: AHS weicht vom üblichen Klischee ab.

Staffel 2: „Asylum“

Die Handlung der 2. Staffel findet hauptsächlich Anfang der 60er Jahre statt. Im Zentrum steht diesmal die von der katholischen Kirche betriebene Nervenheilanstalt Briarcliff in Massachusetts. Nonne Sister Jude Martin leitet die Einrichtung mit harter Hand. Das bekommt auch Kit Walker zu spüren, der für den Massenmörder Bloody Face gehalten und in die Anstalt eingewiesen wird. Reporterin Lana Winters, die für Sister Judes Empfinden ein etwas zu großes Interesse an diesem Fall zeigt, wird schließlich auch ihre Homosexualität zum Verhängnis, und sie findet sich als Insassin in Briarcliff wieder. Die Patienten machen u.a. auch Bekanntschaft mit dem sadistischen Arzt Dr. Arthur Arden, der mit grausamen Experimenten am Menschen schockiert.
In dieser Staffel erwartet den Zuschauer ein „bunter“ Themenmix. Neben dem Alltag in der Nervenheilanstalt und den zugegeben etwas durchgeknallten Insassen wird man zudem mit Aliens und Dämonen konfrontiert, auch gibt es einen Bezug zur NS-Zeit! Diese Mischung wirkt auf den ersten Blick sicherlich total abgedreht, die Staffel bezieht aber gerade daraus ihren Reiz.

Staffel 3: „Coven“

Staffel Nummer 3 springt wieder in die Gegenwart, Handlungsort ist diesmal New Orleans. Im Mittelpunkt steht ein dort ansässiger Hexenzirkel und die zugehörige Miss Robichaux's Akademie für außergewöhnliche junge Damen. Aktuelle Leiterin der Schule ist Cordelia Foxx, die die Junghexen Zoe, Madison, Nan, Queenie und später auch Misty lehrt, ihre Fähigkeiten zu kontrollieren und richtig mit ihnen umzugehen. Aber leicht haben sie es nicht, so machen sie bald Bekanntschaft mit Cordelias Mutter Fiona Goode, der derzeitigen Supreme des Zirkels. Diese hat in vielerlei Hinsicht ihre ganz eigenen Ansichten, zudem sucht sie verzweifelt nach der ewigen Jugend und ist so gar nicht scharf auf eine baldige Ablösung als Oberste. Auch außerhalb des Zirkels herrscht Konfliktpotenzial. So müssen die Hexen mit der fehlenden Akzeptanz gegenüber ihresgleichen kämpfen und werden sogar von Hexenjägern verfolgt, was sie dazu zwingt im Geheimen zu handeln. Darüber hinaus besteht schon seit vielen Jahren eine überaus angespannte Beziehung zu den Voodoo-Hexen in der Stadt, allen voran deren Königin Marie Laveau. Die Situation eskaliert, als dann auch noch Delphine LaLaurie, eine sadistische Sklavenhalterin der Vergangenheit, wieder auftaucht.
In „Coven“ ist echte Frauenpower angesagt – und spätestens hier kommen auch die eingefleischten Hexen-Fans auf ihre Kosten.

Staffel 4: „Freak Show“

Die 4. Staffel spielt Anfang der 50er Jahre in Jupiter/Florida. Wie der Titel bereits vermuten lässt, steht diesmal eine Freak Show im Zentrum des Geschehens. Geleitet wird sie von der gebürtigen Deutschen Elsa Mars, die ihr passenderweise den Namen „Fräulein Elsa's Kuriositätenkabinett“ gab. Ein besonderes Highlight sind die außergewöhnlichen Protagonisten der Show, so machen wir u.a. Bekanntschaft mit dem Lobster Boy Jimmy, der bärtigen Frau Ethel sowie den Siamesischen Zwillingen Bette und Dot. Schon in der Vergangenheit hatten sie es alles andere als leicht und mussten um ihre Akzeptanz kämpfen. Als nun auch noch eine Mordserie in der Umgebung für Aufsehen sorgt, steigt das Misstrauen in der Bevölkerung weiter, schließlich erscheinen ihnen diese sonderbaren Personen gleich als Hauptverdächtige. In Wahrheit steckt allerdings Twisty der Clown dahinter, der in der Gegend sein Unwesen treibt. Und als wäre das noch nicht genug, tritt auch noch das verwöhnte Muttersöhnchen Dandy Mott auf den Plan. Dieser fühlt sich auf eine ganz eigene Art und Weise zu den Freaks, insbesondere zu Bette und Dot, hingezogen. Außerdem ist er fasziniert von Twisty und eifert diesem nach.
In „Freak Show“ erlebt man den Kontrast aus bunten Zirkuselementen mit passender, musikalischer Untermalung und teils sehr abgründigen Gewaltszenen. Wieder mal also ein Stilmix, der während der ganzen Staffel eine stimmige Atmosphäre schafft. Und ganz nebenbei erlebt man mit Dandy, gespielt von Finn Wittrock, in meinen Augen einen der größten Psychopathen der Serie.

Staffel 5: „Hotel“

In Staffel 5 geht es wieder mal in das Los Angeles der Gegenwart, zentraler Handlungsort ist nunmehr das fiktive Hotel Cortez. Und wie es sich gehört, scheint mit diesem etwas so gar nicht zu stimmen. Tatsächlich wurde es im Jahr 1925 von James Patrick March als eine Art „Hotel des Todes“ erbaut. Das Cortez ist voll von dunklen Geheimnissen, und die Protagonisten vor Ort tragen zur gruselig-schaurigen Atmosphäre bei. So trifft man u.a. auf mysteriöse Angestellte wie Iris an der Rezeption und Liz Taylor an der Bar sowie auf Stammgast Sally. Darüber hinaus macht man Bekanntschaft mit der geheimnisvollen Elizabeth, auch bekannt als die „Countess“, in deren Besitz sich das Hotel gegenwärtig befindet. Mr. March treibt sich aktuell immer noch in den Räumlichkeiten herum.
In der Stadt sorgt derweil eine Mordserie für Aufsehen. Die Polizei ist auf der Suche nach dem „10-Gebote-Mörder“, die Ermittlungen führen Detective John Lowe dabei auch ins Cortez.
In „Hotel“ müssen wir das erste Mal ohne Jessica Lange auskommen, stattdessen hat Lady Gaga eine zentrale Rolle übernommen, die in ihrer Rolle als „Countess“ einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Staffel 6: „Roanoke“

Gegenstand der 6. Staffel ist die fiktive Dokumentation „My Roanoke Nightmare“. Der Inhalt dieser gestaltet sich als Mix aus Interviews mit den Betroffenen sowie nachgestellten Szenen mit Schauspielern. Berichtet werden darin die Erlebnisse von Shelby und ihrem Mann Matt Miller. Das Paar hat eine schwere Zeit hinter sich und entschließt sich daher, in ein Haus auf Roanoke Island zu ziehen, um einen Neuanfang zu wagen. Mit der Zeit häufen sich allerdings in der Umgebung paranormale Vorfälle und treiben die beiden und später auch Matts Schwester Lee mehr und mehr zur Verzweiflung. Es stellt sich heraus, dass sich jedes Jahr zur Blutmond-Zeit mysteriöse Gestalten wie „die Metzgerin“ und Hexe Scáthach herumtreiben und es auf die Menschen in der Gegend abgesehen haben. Doch Shelby und Matt gelingt es schließlich, dem Schrecken zu entkommen. Im Verlauf der Staffel kommt es zu einer überraschenden Entwicklung, doch jedes Wort darüber würde an dieser Stelle zu viel verraten.
„Roanoke“ setzt sich mit dem Reality TV auseinander und hebt sich durch den Dokumentations-Stil doch schon sehr deutlich von den anderen Staffeln ab.

Staffel 7: „Cult“

Schauplatz der 7. AHS Staffel ist Michigan im Jahr 2016. Im Fokus steht einerseits Kai Anderson, ein fanatischer Anhänger von Donald Trump. Dieser baut in Folge der Präsidentschaftswahlen eine Sekte auf, die im weiteren Verlauf in der Umgebung für Angst und Schrecken sorgt. Andererseits richtet sich der Blick auf Ally Mayfair-Richards, die mit ihrer Frau Ivy und dem gemeinsamen Sohn Oz zusammenlebt. Ally wurde in der Vergangenheit von Phobien geplagt, bspw. vor Clowns und Blut. Sehr zu ihrem Leidwesen treten diese Ängste nach den Vorkommnissen der Wahl wieder in den Vordergrund. Doch im weiteren Verlauf der Staffel gibt es einige Überraschungsmomente und eine Entwicklung, die man – typisch AHS – nicht unbedingt erwarten konnte.
Falls jemand an Trypophobie leiden sollte, dann muss sich dieser in "Cult" auf einiges gefasst machen. ;-)

Staffel 8: „Apocalypse“

Der Titel der 8. AHS Season, wie bei den bisherigen Staffeln ein lang gehütetes Geheimnis, lautet „Apocalypse“. Es handelt sich dabei um das lang ersehnte Crossover aus „Murder House“ und „Coven“. Wir können uns also über ein Wiedersehen mit vielen „alten“ Gesichtern freuen, zudem gibt es die Rückkehr an einige bereits bekannte Kulissen.
Die Staffel beginnt gleich mit dem Paukenschlag: die nukleare Apokalypse hat fast die gesamte Menschheit auf der Erde ausgelöscht, zurück bleibt eine zerstörte, radioaktiv verseuchte Erdoberfläche. Einige wenige Auserwählte konnten sich rechtzeitig in den Bunker „Outpost 3“ retten. Das Zusammenleben allerdings gestaltet sich schwierig und kompliziert, insbesondere die Leitung des Bunkers hat ihre ganz eigene Ideologie und es herrschen strikte Regeln. Die Lage spitzt sich zu, als der mysteriöse Michael Langdon im Bunker auftaucht, der sich als Gesandter der Kooperative vorstellt, die sich der Gestaltung der post-apokalyptischen Zukunft verschrieben hat. Doch mit dem geheimnisvollen Neuankömmling und dessen düsteren Absichten hat es mehr auf sich. Im weiteren Verlauf tauchen wir in seine Vergangenheit ein, erfahren alles zu seiner Herkunft und seiner Identität als Antichrist.
Es kommt zu einem Wiedersehen mit bekannten Charakteren, eine entscheidende Rolle spielen die Hexen aus „Coven“, die die von Michael ausgehende Bedrohung erkennen und sich gegen ihn stellen. Die Hexen versuchen alles, um die zu befürchtende Katastrophe am Ende doch noch zu verhindern.

Staffel 9: „1984“ – Was wir vorab wissen

Im Vergleich zu den vergangenen Staffeln wurde der Titel der neuen Season ungewöhnlich früh verkündet. Bereits mehrere Monate vor Staffelstart im Herbst veröffentlichte Ryan Murphy einen ersten kurzen Teaser, an dessen Ende der Name von AHS 9 präsentiert wurde: „1984“. Und damit darf wieder spekuliert werden, welche Handlung erwartet uns? Gibt es Zusammenhänge zu George Orwells Roman „1984“?
Die Szenen im Teaser deuten jedenfalls darauf hin, dass in der neuen Staffel berühmte Slasher-Filme, die in den 70er und 80er Jahren eine Hochzeit erlebt haben, aufgegriffen werden, bspw. „Freitag der 13.“, „A Nightmare on Elm Street“ und „Halloween“.
Der zentrale Handlungsort der Staffel ist Camp Redwood. Ein auf den ersten Blick idyllisches Sommercamp, in dem die 5 Freunde Brooke (Emma Roberts), Montana (Billie Lourd), Xavier (Cody Fern), Chet (Gus Kenworthy) und Ray (DeRon Horton) ihre Jobs als Betreuer antreten. Aber nicht neu bei AHS, der Schein trügt. Das Camp birgt ein düsteres Geheimnis, eine dunkle Vergangenheit. Haben der Night Stalker Richard Ramirez und „Mr. Jingles“, der in der Umgebung sein Unwesen treibt, etwas mit der Sache zu tun?
Die neuen Folgen der 9. Staffel sind mittlerweile seit dem 28.11.2019 auch in Deutschland zu sehen.

Die einzelnen AHS Staffeln bieten somit eine große Bandbreite an ganz unterschiedlichen „Horror Stories“, die wiederum ganz unterschiedliche Geschmäcker ansprechen. Doch trotz der abgeschlossenen Handlungsstränge können wir eine ganze Reihe an Querverweisen entdecken, durch die einzelne Staffeln miteinander verbunden sind. Man stößt bspw. auf Namen, die bereits in einer anderen Season gefallen sind und erkennt bereits bekannte Schauplätze wieder. Die Spekulationen zu diesem Thema sind schier endlos, und es gibt immer wieder neue Theorien zu möglichen Verknüpfungen.

Cast: Neue Charaktere, alte Gesichter

Das Spannende am Anthologie-Format ist, dass man immer wieder mit neuen Geschichten und Themen überrascht wird. Demzufolge kann man sich auch immer wieder auf neue (durchgeknallte) Charaktere und Schauspieler freuen. Doch genauso schön ist es, bereits bekannte und lieb gewonnene Gesichter im Cast wiederzufinden. Bislang ist bereits eine ganze Reihe an Schauspielern in mehreren Staffeln aufgetreten, diese sind dabei in ganz unterschiedliche Rollen geschlüpft. Besonders entgegenkommend für das Fanherz, man muss sich also nicht zwingend schon nach einer Staffel von seinem neuen Lieblingsschauspieler verabschieden. Stattdessen kann man ihn in einer völlig neuen Rolle erleben.
Unter den AHS-Darstellern gibt es sogar echte Dauerbrenner. Die Fanlieblinge Evan Peters und Sarah Paulson sind in den Staffeln 1 – 8 mit von der Partie, auch Lily Rabe war bis auf „Cult“ in jeder Season dabei.

Von den bereits erwähnten Verbindungen zwischen den Staffeln sind mittlerweile auch mehr und mehr Charaktere der Serie betroffen. Heißt im Klartext, dass einige Schauspieler ein und dieselbe Rolle in mehreren Seasons verkörpert haben.
Die erste „Rückkehrerin“ und gleichzeitig eine der beliebtesten Protagonisten ist Pepper, gespielt von Naomi Grossman. In „Asylum“ ist sie bereits als eine der Insassen in Briarcliff zu sehen. In Staffel 4, die etwa ein Jahrzehnt vor Staffel 2 spielt, ist Pepper zunächst noch ein Teil von Elsas Freak Show. Im weiteren Verlauf wird gezeigt, wie sie schließlich von dort nach Briarcliff kommt, wodurch auch Lily Rabe noch einmal in ihre Rolle als Nonne Sister Mary Eunice schlüpft.
Multitalent Sarah Paulson hat es in dieser Hinsicht sogar noch auf die Spitze getrieben. In „Hotel“ sehen wir sie als Junkie Sally McKenna, zum Ende hin gibt es zudem ein Wiedersehen mit Medium Billie Dean Howard aus Staffel 1. Und auch in „Roanoke“, wo Sarah Paulson aufgrund der Dokumentation bereits in 2 Rollen zu sehen ist, bringt sie mit Lana Winters einen Charakter aus Staffel 2 zurück auf den Bildschirm. Ähnliches betrifft Staffel 8, in der wir neben dem neuen Charakter Wilhelmina Venable zudem Sarah Paulsons Charaktere aus Staffel 1 und 3 wiedersehen.
Als ähnlicher Allrounder erweist sich auch Evan Peters, so schlüpft er bspw. in Staffel 7 in gleich 7(!) verschiedene Rollen.
Beide sind in der 9. Staffel nicht dabei, wir sind jedoch guter Dinge, dass es sich nur um eine Auszeit handelt. Sarah Paulson hat bereits bestätigt, dass sie in der 10. Staffel zurückkehren wird.

In der 8. Staffel „Apocalypse“, dem Crossover aus der 1. und 3. Staffel, gibt es ein großes Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern aus „Murder House“ und „Coven“. So treten u.a. Jessica Lange als Constance Langdon (juhu!), Evan Peters als Tate Langdon, Dylan McDermott und Connie Britton als Ben und Vivien Harmon, Taissa Farmiga als Violet Harmon sowie Zoe Benson, Sarah Paulson als Cordelia Goode, Gabourey Sidibe als Queenie, Frances Conroy als Myrtle Snow, Lily Rabe als Misty Day, Emma Roberts als Madison Montgomery, Kathy Bates als Madame Delphine LaLaurie und Angela Bassett als Marie Laveau wieder in Erscheinung.

Es herrscht viel Bewegung bzgl. des Auftretens der einzelnen Charaktere in den Staffeln. Dabei kann es durchaus passieren, dass man kurz mal den Überblick darüber verliert. ;) Aber gerade das macht die Serie total spannend, sorgt immer wieder für Überraschungen und lässt einen regelmäßig mit offenem Mund vor dem Fernseher sitzen. Es besteht Hoffnung, in den kommenden Staffeln seinen Liebling aus der Vergangenheit wieder in Aktion zu erleben. Und gerade bei AHS sollte das Ableben eines Charakters nun wirklich kein Hindernis für dessen Rückkehr darstellen ;).

 

Historische Vorbilder: War das nicht...?

„American Horror Story“ zeichnet sich ganz besonders durch sein zahlreichen, übernatürlichen Elemente aus. So machen wir im Laufe der Serie u.a. Bekanntschaft mit Hexen, Dämonen, Geistern, Aliens und Vampiren. Die Tatsache, dass die meisten Staffeln einen Bezug zur Realität aufweisen, macht einen besonderen Reiz von AHS aus. So basieren bspw. einige Charaktere auf Personen, die tatsächlich existieren bzw. existiert haben. In manchen Fällen treten sie direkt mit dem gleichen Namen auf, andere Figuren weisen lediglich gewisse Charaktereigenschaften oder Hintergrundgeschichten auf, die auf die Verbindung hindeuten. Mitunter werden auch historische Ereignisse und Legenden mit in die Handlung einbezogen. Hier ein paar Beispiele zu den einzelnen Staffeln:

„Murder House“

  • Tate Langdons Amoklauf an seiner High School basiert auf dem Massaker an der Columbine High School am 20. April 1999.
  • Mena Suvari verkörpert in Rückblenden Elizabeth Short, die als „Schwarze Dahlie“ in die Geschichte einging, nachdem sie in den 40er Jahren in Hollywood grausam ermordet und verstümmelt wurde – der Fall ist bis heute nicht geklärt.
  • Serienkiller Richard Speck und sein Mord an 9 Schwesternschülerinnen im Jahr 1966 wird zu Beginn der Staffel aufgegriffen.

 

„Asylum“

  • Die Geschichte von Kit Walker und seiner Frau Alma geht zurück auf das Ehepaar Betty und Barney Hill, die Anfang der 60er Jahre behaupteten, von Aliens entführt worden zu sein.
  • Franka Potente verkörpert in Staffel 2 Charlotte Brown, die sich als Anne Frank ausgibt und kurzzeitig Insasse in Briarcliff ist.
  • Die Figur des Dr. Arthur Arden ist dem Nazi-Arzt Dr. Josef Mengele nachempfunden, der im KZ Auschwitz grausaume Versuche am Menschen verübt hat.

 

„Coven“

  • Madame Delphine LaLaurie, die in AHS von Kathy Bates dargestellt wird, war eine angesehene Dame in New Orleans im 19. Jahrhundert. Es kam schließlich aber heraus, dass sie sich in ihrem Haus Sklaven hielt, die von ihr grausam gefoltert und zu Tode gequält wurden.
  • Die von Angela Bassett porträtierte Hexe Marie Laveau geht auf die gleichnamige Voodoo-Priesterin zurück, die sich in New Orleans im 19. Jahrhundert als Heilerin einen Namen machte und nebenbei als Friseurin tätig war.
  • Auch der Axtmann war ein tatsächlich existierender Serienmörder, der Anfang des 20. Jahrhunderts in New Orleans sein Unwesen trieb.

 

„Freak Show“

  • Der Großteil der Protagonisten von Elsas Freak Show hat reale Vorbilder, bspw. die Siamesischen Zwillinge Bette und Dot und Lobster Boy Jimmy. Salty und Pepper basieren auf Darsteller Schlitze Surtees, der an Mikrozephalie litt und durch seinen fehlgebildeten Kopf zur Attraktion wurde.
  • Ma Petite wird von der derzeit tatsächlich kleinsten Frau der Welt dargestellt. Die indische Schauspielerin Jyoti Amge misst ca. 62,8 cm.
  • Die Figur des Edward Mordrake basiert auf einer realen Legende. Diese besagt, dass der im 19. Jahrhundert lebende Mordrake auf seinem Hinterkopf ein zweites, böses Gesicht gehabt hat, das ihn schließlich in den Selbstmord getrieben haben soll.
  • Twisty der Clown geht auf den Serienmörder John Wayne Gacy zurück, der im selbstgenähten Kostüm als Pogo der Clown auftrat. In den 70er Jahren vergewaltigte und ermordete er über 30 junge Männer.

 „Hotel“

  • Die reale Vorlage für das Cortez ist das Cecil Hotel in Los Angeles, in dem sich in der Vergangenheit einige mysteriöse Mordfälle ereignet haben.
  • Der von Evan Peters verkörperte James Patrick March, Erbauer des Cortez, ist inspiriert von Serienmörder H. H. Holmes. Dieser ließ Ende des 19. Jahrhunderts in Chicago ein Hotel errichten – ein wahres Horrorhaus voller Falltüren, Geheimgängen, Foltergerätschaften usw.
  • An der Devil’s Night im Hotel Cortez nehmen einige bekannte, reale Serienmörder teil: Aileen Wuornos, Jeffrey Dahmer, Richard Ramirez, der Zodiac Killer und John Wayne Gacy.

 

„Roanoke“

  • In der 6. Staffel wird die Geschichte der „verlorenen Kolonie“ auf Roanoke Island aufgegriffen, der ersten englischen Kolonie in Nordamerika. Nach einer zwischenzeitlichen Rückkehr nach England fand John White die Kolonie verlassen vor, alle Siedler waren spurlos verschwunden – einzige Spur war das in einen Baum geritzte Wort „CROATOAN“. Ein Mysterium, das bis heute nicht geklärt ist.
  • Miranda und Bridget Jane sind den Krankenschwestern Gwendolyn Graham und Cathy Wood nachempfunden, die in den 80er Jahren in Michigan mehrere Rentner im Pflegeheim ermordeten und als „Lethal Lovers“ bekannt wurden.

 

„Cult“

  • In Staffel 7 wird Bezug genommen auf den Präsidentschaftswahlkampf 2016 in den USA und den Wahlsieg von Donald Trump.
  • Lena Dunham verkörpert in einer Folge die Radikalfeministin Valerie Solanas, die als Autorin des SCUM Manifest bekannt wurde und 1968 einen Mordanschlag auf Andy Warhol verübte.
  • Auch die Geschichte der Manson Family wird thematisiert. Deren Mitglieder begingen 1969 in Kalifornien mehrere Morde, eines ihrer Opfer war Roman Polanskis hochschwangere Frau Sharon Tate.
  • Neben dem Künstler Andy Warhol verkörpert Evan Peters auch bekannte Sektenführer aus der Geschichte wie Charles MansonMarshall Applewhite, David Koresh und Jim Jones.

 

Das Crossover „Apocalypse“ lässt die bereits genannten Charaktere Tate Langdon, Marie Laveau und Delphine LaLaurie noch einmal auftreten. Was die 9. Staffel „1984“ angeht, ist bislang lediglich bekannt, dass wir es wieder mit dem Serienmörder Richard Ramirez zu tun bekommen.
Den Zuschauer erwartet bei AHS neben einer ordentlichen Portion Fiktion auch ein Ausflug in die reale Welt. Es ist immer wieder spannend, wie letzterer für das ein oder andere Aha-Erlebnis sorgt.

Style: Einfach typisch AHS

AHS zeichnet sich durch seinen ganz eigenen Stil aus, der sich überall - von der Handlung, den Akteuren bis zum Marketing – widerspiegelt, und den ich ganz einfach „typisch AHS“ nenne.
Die gewählte Musik und die visuellen Eindrücke haben einen ganz eigenen Charakter und sorgen in Kombination für mich mit dafür, dass „American Horror Story“ eine schockierende aber auch sehr stilvolle und ästhetische Horrorserie ist.
Auch der bereits genannte schräge, aber irgendwie auch wieder passende Themen-Mix tragen mit dazu bei, wobei ich hier vor allem an meine absolute Lieblingsszene aus AHS in Staffel 2 denken muss. In der düsteren Umgebung der Nervenheilanstalt konnte man mit allem rechnen, aber nun wirklich nicht mit einer bunten Musical-Einlage. Doch Sister Jude gibt hier tatsächlich mit der Unterstützung der anderen ihre ganz eigene Version des Songs „The Name Game“ zum Besten. Mittlerweile kann ich das Stück ohne Probleme frei mitsingen und spätestens seit diesem Moment weiß ich, bei AHS ist alles möglich. ;-)

Ähnlichen Kultstatus unter den Fans hat das Serienintro, das für jede Season individuell angepasst wird. Bei den gewählten Sequenzen handelt es sich nicht direkt um Szenen aus der Serie, vielmehr werden thematisch zur Staffel passende Bilder eingesetzt, um vorab einen Stimmungseindruck zu geben. Unterstützt wird dies durch eine schaurig-schöne Melodie, die im Wesentlichen immer die Gleiche ist, bei der ein oder anderen Staffel aber entsprechend dem Inhalt angepasst wurde. So hört man bspw. aus dem Intro für „Freak Show“ passenderweise Zirkusmusik heraus, das Intro zur 9. Staffel ist passenderweise optisch und musikalisch an die 80er Jahre angelehnt. Die einzige Staffel, bei der auf besagten Vorspann verzichtet wurde, ist „Roanoke“, was bei den meisten Fans (mich eingeschlossen) nicht unbedingt gut ankam.

Das Intro zur 4. Staffel "Freak Show".

Das Anthologie-Format sorgt dafür, dass man jedes Jahr aufs Neue gespannt sein kann, was sich die Macher für die kommende Staffel für neue Horrorszenarien einfallen lassen. Auch bezüglich der Art und Weise der Bekanntmachung des Themas sind diese mehr als kreativ. Besonderes Highlight vor einer Staffel sind die zahlreichen, meist ca. 15 Sekunden langen Teaser, wobei einer verrückter ist als der andere. In diesen wird nichts inhaltlich verraten, sie sind aber zum Thema passend und einfach schön schräg. Für gewöhnlich wurde auch immer im Laufe der Marketingkampagne der mit Spannung erwartete Titel der neuen Season verkündet. Doch auch in diesem Zusammenhang tanzt die 6. Staffel etwas aus der Reihe, hier wurden die Fans von den AHS-Machern regelrecht auf die Folter gespannt. Bis zur Premiere der ersten Folge wurde darum ein großes Geheimnis gemacht. Auf die kurzen Teaser wollte man dabei trotzdem nicht verzichten, doch wurden diese mit dem Ziel veröffentlicht, den Zuschauer ordentlich zu verwirren. Darin wurden die unterschiedlichsten Schockmomente gezeigt, jeweils in Kombination mit „?6“. Da wusste man als Fan erst recht nicht mehr, was einen thematisch erwartet, und es gab die unterschiedlichsten Theorien. Aber auch das macht den Reiz von „American Horror Story“ aus – man weiß nie, was als Nächstes kommt.

Deshalb: AHS!

Es gibt genug Gründe, unbedingt mal bei „American Horror Story“ reinzuschauen. Entscheidend ist, dass man sich dann auch wirklich darauf einlässt, denn wie mittlerweile wirklich klar sein sollte: die Serie ist schon recht speziell und total abgedreht. Aufgrund der unterschiedlichen Themen und dem individuellen Geschmack ist es ganz normal, dass einem nicht unbedingt jede Staffel zusagt. Die Meinungen, was denn nun die beste oder schlechteste Season ist, gehen demzufolge durchaus auseinander. Es lohnt sich also auch, den anderen Staffeln eine Chance zu geben. Die Chronologie muss dabei nicht zwingend eingehalten werden. Es ist aber sinnvoll, „Murder House“ und „Coven“ zu kennen, um das Crossover in „Apocalypse“ zu verstehen.
Ich persönlich kann jeder Staffel etwas abgewinnen, und für mich ist es nicht unbedingt einfach, ein persönliches Ranking zu erstellen. Wenn ich mich aber für einen Favoriten entscheiden müsste, dann ist es „Asylum“, wobei sich aber auch Season 8 „Apocalypse“ durch ihren ganz besonderen Charakter hervorhebt.
Bestätigt wurde inzwischen, dass es mindestens 13 AHS-Staffeln geben wird. Es ist noch lange nicht Schluss - der "Horror" geht weiter. 

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